Vientiane- Pakse
Wasserfälle, Schlafbusse und starrende Blicke
Laetitia Schuchardt
12/30/20233 min read


Tag 30 und 31
Mittlerweile sind wir seit einem Monat unterwegs - unglaublich wie schnell die Zeit verfliegt. Wir haben in dem kurzen Zeitraum so viel gesehen, erlebt und unglaublich nette Menschen kennengelernt. Wir sind immer noch sehr froh, diese Entscheidung für uns getroffen zu haben und sind schon gespannt mehr zu entdecken…
Am Morgen haben wir die wenig touristische Hauptstadt Vientiane zu Fuß erkundet. Neben einem Tor, dass an den Arc de Triumph erinnern soll, ein, zwei Tempeln und einem Kaufhaus, bei dem nur eine der vier Etagen genutzt wird, da schlichtweg kein Bedarf besteht, gab es nicht viel zu sehen.
Die einzige Ausnahme bot das Cope Visitor Center, das uns wirklich bewegt hat.
Während des Vietnam Krieges wurde Laos stark bombardiert. Zwischen 1964 und 1973 wurden über 200 Millionen Tonnen Sprengkörper über dem Land abgeworfen - mehr als in Europa während des Zweiten Weltkrieges.
Die oftmals verwendete Streumunition kostet auch Jahre später noch Hunderten Menschen das Leben.
Durch Landwirtschaft, das Kochen über offenem Feuer oder beim Spielen wurden Sprengkörper freigelegt und verletzten oder töteten unzählige Menschen.
Zunehmend wurden Bomben aufgrund des wertvollen Materials bewusst gesucht um diese zu verkaufen oder um daraus Haushaltsutensilien herzustellen.
Später haben internationale Organisationen geholfen die Gebiete systematisch abzusuchen und Blindgänger zu bergen.
Die Cope Organisation betreibt vor allem in ländlicheren Regionen Aufklärungsarbeit hinsichtlich der Gefahr der Munition.
Verletzte werden kostenlos medizinisch und psychisch betreut.
Es werden Prothesen angefertigt, Fehlstellungen korrigiert und medizinische Behandlungen durchgeführt.
Die nachfolgenden Therapien sind dann darauf ausgelegt den Menschen wieder möglichst viel Lebensqualität zurückzugeben.
Des Weiteren sammelt die Organisation die Geschichten der Menschen um den „Heimlichen Krieg“ in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.
Besonders bewegend war die Zeichnung eines Jungen von der Bombardierung seiner Schule - er war der einzige von seinen Freunden der überlebt hat…
Ebenso ergreifend waren die Schicksale der Menschen die hätten geredet werden können, aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung und der fehlenden Infrastruktur in den ländlicheren Regionen dann aber verstorben sind.
Auf der anderen Seite stehen die bewegenden Geschichten der Kinder, die wieder Fußball spielen können, Mütter die ihre Kinder wieder auf den Arm nehmen können und Väter die ihre Familien wieder versorgen können- alles Dank der Cope Organisation.
Am Abend ging es dann für uns mit einem Sleeper Bus nach Pakse, in den Süden von Laos.






Tag 32 und 34
Der Sleeper Bus ist immer wieder eine wirklich schreckliche Erfahrung. Diesmal hatten wir zwar ein Bett für uns aber es war trotzdem super eng und unbequem.
Das schlimmste sind jedoch die Straßen in Laos. Durch die Schlaglöcher sind wir immer wieder in alle Richtungen geflogen und auch die Schotterstraßen waren nicht unbedingt gut für unsere Rücken…


Pakse war dann die erste Stadt die uns nicht gefallen. Sie wirkte verlassen und trostlos, die Menschen waren nicht besonders freundlich gegenüber Fremden und auch schöne Optionen an Restaurants und Unterkünften haben gefehlt.
Auch die starrenden Blicke und dunklen Gassen haben nicht zu Erkundungstouren eingeladen.
Das einzige Highlight war eine Tagestour, die uns vorbei an Kaffee- und Teeplantagen zu einem eindrucksvollen Wasserfall geführt hat, über den wir kurzerhand mit einer Seilbahn gefahren sind - in 300 Metern Höhe - unglaublich.
Da uns der Süden von Laos im Gesamten nicht gefallen hat, haben wir uns spontan überlegt unser letztes verbleibendes Ziel zu streichen und weiter nach Kambodscha zu fahren.
Und mit spontan meine ich, dass wir 8.22 Uhr am Ticketshop waren um den Bus für 8.30 zu Buchen - wirklich aufregend…





