Siem Reap- Battambang

Zwischen korrupter Polizei und naja, nicht viel….

Laetitia Schuchardt

1/4/20245 min read

Wir waren etwas über 2 Wochen in Kambodscha und ich versuche nun die Zeit so gut wie möglich für euch zusammenzufassen. Wir haben in den zwei Wochen weniger als sonst unternommen, einmal weil wir auch mal Ruhe brauchten und auch weil die brütende Hitze nicht gerade einladend war.

Vor allem aber hat uns Kambodscha nicht viel geboten, sodass wir oftmals nach kurzer Zeit abgereist sind…

Tag 33

Die Einreise nach Kambodscha war schon ein erstes Anzeichen dafür, wie die folgenden Tage werden würden…

Wir haben unseren Bus gebucht und uns dreimal informiert wie viel das Visum kosten würde, da wir aufgrund der Seilbahn, die wir in Dollar bezahlt hatten, und dem kurzfristigen Entschluss Laos zu verlassen, keinen finanziellen Puffer mehr hatten…

Die Geschichte nahm ihren Lauf bei der Ausreise aus Laos. Hier mussten wir für den Ausreisestempel bezahlen, nur haben wir vorher alles an Laotischen Riel ausgegeben, da man die Landeswährung eigentlich nicht ausführen darf…

Auch Dollar konnten wir nicht anbieten, da das fest für das Visum eingeplant war.

Wir wurden dann nach 100 Thai Baht gefragt und tatsächlich hatte ich noch 590 TBH in meinem Portmonee rumkullern. Da diese nicht hätten gewechselt werden können, haben wir uns dann auf 90 Baht geeinigt- ein Glück!!

Richtig verrückt wurde es dann an der kambodschanischen Grenze. Wir hatten pro Person 30 Dollar - genug für das Visum - eigentlich…

Als wir unsere Daten eintragen mussten habe ich nur im Hintergrund gehört, dass 37 Dollar verlangt wurden - 7 Dollar mehr als uns im Vorhinein gesagt wurde.

Auf meine Nachfrage meinte man nur, dass das Visum an den verschiedenen Grenzübergängen unterschiedlich viel kosten würde… im Endeffekt ging das Geld wahrscheinlich in deren Taschen, aber wenn die kambodschanische Grenzpolizei 37 Dollar möchte, dann ist man nun mal machtlos…

Ich hatte dann versucht zu erklärt, dass wir insgesamt nur 60 Dollar haben. Doch damit waren sie natürlich nicht einverstanden…

Ich habe dann noch die 500 Baht (was eigentlich schon ungefähr 13€ wären) auf den Tisch gelegt und zwischen meiner Zettelwirtschaft noch einen fein säuberlich gefalteten 10€ Schein entdeckt, den ich den Polizisten ebenfalls angeboten habe und - zu unserer Erleichterung - schienen sie damit zufrieden zu sein.

Nach etwas Aufregung, 60 Dollar, 590 Baht und 10€ hatten wir dann also unser Visum in der Hand - dafür waren wir aber jetzt komplett blank.

Der Bus hat das Ganze schön abgerundet. Anstatt mit den versprochenen 2 Bussen zu fahren, mussten wir wieder mehrmals umsteigen.

Man traut sich gar nicht mal kurz zu entspannen, da man jederzeit in der Angst lebt gefühlt aus dem Bus geworfen zu werden, irgendwo zu stehen und wieder unzählige nicht- englisch- sprechende Einheimische fragen zu müssen, in welchen Bus man als nächstes einsteigen muss.

Als wir 14 Uhr irgendwo im Nirgendwo auf unseren nächsten Bus warten mussten und wir laut Maps noch 5 Fahrt vor uns haben würden, hab ich den Gedanken, wie geplant 17 Uhr in Siem reap zu sein, aufgegeben:)

Mitten in der Nacht irgendwo in einer fremden Stadt anzukommen (denn wo man rausgelassen wird, weiß man vorher nie), ohne Geld und Netz wollten wir zwar vermeiden, aber die Verkehrsmittel in Südostasien machen uns immer wieder einen Strich durch unsere Rechnung…

Aber wie bislang immer ist alles gut gegangen. Spätestens als wir den schönen Pool unserer Unterkunft gesehen haben, war ein Teil der Strapazen vergessen - oder zumindest verdrängt… 13.12.2023

Tag 34- 36

Siem Reap generell hat uns nicht besonders gut gefallen. Die Stadt wirkt so als wäre sie nur für Touristen hingestellt worden. Man konnte nichts unternehmen oder sehen, es gab keine lokale Kultur zu entdecken außer eine Zipline - für Touris oder einem Zirkus - ebenfalls für Touris…

Auch gab es keine lokalen Geschäfte oder Restaurants, sondern nur massenhaft aneinandergereihte Bars, Clubs, Hotels und Spa‘s…

Der einzige Grund hier herzukommen ist Angkor Wat.

Der zum UNESCO- Kulturerbe gehörende archäologische Park Angkor erstreckt sich auf einem über 400km2 großen Gelände.

Der größte Tempelkomplex der Welt hat mehr als 1000 Tempel, Seen und Wasserfälle zu bieten - die teilweise mitten im Dschungel liegen.

Die Tempel wurden in einem Zeitraum von 600 Jahren errichtet, sodass verschiedene Religionen, Kulturen und Länder auf den Baustil Einfluss genommen haben.

Man kann den Park tagelang erkunden und würde trotzdem nur einen Bruchteil entdecken können.

Aufgrund der Hitze haben wir uns für eine private Ein- Tages- Tour entschieden und dabei nur eine handvoll ausgewählte Tempelruinen besichtigt.

Besonders beeindruckend war nicht nur der Haupttempel und das Nationalsymbol Kamdoschas, Angkor Wat, sondern auch der Tha Prohm. Dieser von Baumwurzeln umschlossene Tempel sieht nicht nur einmalig aus, sondern diente auch schon häufig als Filmkulisse.

Nach 10 Stunden hatten wir davon aber auch genug gesehen, sodass wir froh waren Angkor Wat wieder verlassen zu können.

Die restliche Zeit in Siem Reap haben wir am Pool verbracht oder in einem der vielen Restaurants, die drauf ausgelegt waren möglichst schnell möglichst viel billiges Essen zu servieren…. 14.-16.12.2023

Tag 37

Anschließend ging es für uns nach Battambang.

Der Bus war so gewöhnungsbedürftig wie immer - wir sind mitten am Straßenrand stehen geblieben, ausgestiegen und dann wurde eine der beiden Sitzreihen ausgebaut und auf dem Dach festgeschnallt, damit hinten ein Roller eingeladen werden konnte… und dann mussten alle wieder einsteigen und sind weitergefahren - nur eben mit einer Sitzreihe weniger.

Also, dass die Fahrer privat Andere mitnehmen, Pakete einsammeln oder ausliefern oder andere private Wege erledigen ist normal, aber das war dann schon wirklich interessant. 17.12.2023

Tag 38

Battambang war dann ein etwas kleineres, lokaleres Städtchen, dass uns leider auch überhaupt nicht gefallen hat.

Die Stadt war nicht besonders sauber, nicht ansehnlich und auch hier waren die Menschen nicht besonders freundlich.

Wir haben wir nur einen Tagesausflug gemacht, wobei es auch nicht mehr zu sehen gegeben hätte.

Vorbei an Reisfeldern und Obstplantagen ging es zu einem BambooTrain. Dieser wurde früher für den Transport von verschieden Gütern, heute hauptsächlich für Touristen, genutzt.

Das Besondere ist, dass es nur einen Gleis gibt. Kommen sich zwei Züge entgegen, muss einer sein Gefährt abbauen und vom Gleis nehmen.

Im Anschluss ging es weiter zu einem Höhlensystem in Battambang. Neben dort erbauten Tempeln ist vor allem die Killing Cave ein beliebtes Ausflugsziel.

Dieser Ort war ein Schauplatz der Verbrechen der Khmer Rouge, die tausende Menschen töteten und die Leichen in die Höhlen warfen…

Die Geschichte der Khmer Rouge hat Kambodscha maßgeblich geprägt, mehr

Informationen dazu haben uns dann die Killing Fields in Phnom Phen geliefert.

Das Highlight der Tour war die Fledermaushöhle. Zum Sonnenuntergang sind 6,5 Millionen Fledermäuse aus dieser geströmt um sich auf die Suche nach Nahrung zu machen.

Minutenlang sind die Fledermäuse über unseren Köpfen geflogen und sahen dabei von unten aus wie eine sich fortbewegende Schlange, daher der Name „flying snake“.

Von Battambang aus sind wir dann mit dem Zug nach Phnom Penh gefahren. Stundenlang hatten wir die schönste Aussicht auf die vorbeiziehende Landschaften und einen unglaublichen Sonnenuntergang. 18.12.2023