Phong Nha - Ninh Binh

Ein Ausflug in das schönste Naturparadies

Laetitia

3/7/20244 min read

Tag 61

Wir haben uns zum letzten Mal mit unseren Lieblingssnacks ausgestattet und sind in den Bus nach Phong Nha gestiegen. Nach anfänglichem Chaos, weil mehrere Busse gleichzeitig zu unterschiedlichen Zielen aufgebrochen sind und keiner wirklich wusste wo er hin sollte, haben zumindest wir beide den richtigen Bus gefunden. Die Fahrt war überraschend angenehm und wir sind tatsächlich pünktlich an unserem Ziel angekommen.

Ausgestiegen, waren wir in einer anderen Klimazone. Statt angenehmen, trockenen Temperaturen um die 25 Grad, war es hier kühler und die Luftfeuchtigkeit viel höher.

Diese Feuchtigkeit hat uns auch in unserem modrigen Hotelzimmer begrüßt. Das Fehlen der Fenster, sowohl im Schlafzimmer als auch im Bad, hat unser Zimmer nach dem Duschen in eine unangenehm kühle, feuchte und dunkle Grotte verwandelt. Das war also unsere Ankunft in einer neuen Stadt.

12.01.2024

Tag 62

Da wir nicht viel in Phong Nha geplant hatten und wir nicht besonders angetan von dem Hotel waren, haben wir uns kurzerhand dazu entschieden die weitere Nacht zu stornieren und den Nachtbus nach Ninh Binh zu nehmen. Also hatten wir nur den heutigen Tag.

Phong Nha ist vor allem für ihre riesigen Höhlensysteme bekannt. Die hier gelegene Son Doong Höhle zählt zu den größten der Welt. Da die 6- tägige Erkundungstour aber 3000$ kostet und man sich dafür ca 1,5- 2 Jahre im Vorfeld anmelden muss, haben wir uns dann doch für eine Bootstour durch die Phong Nha Cave entschieden. Mit einem kleinen Boot sind wir 2 km in die riesige Höhle hinein gefahren, sind an einer Stelle ausgestiegen um einen Teil der Höhle zu Fuß zu erkunden - unfassbar schön.

Im Anschluss sind wir mit dem Roller zu dem, unter Backpackern bekannten, Duck Stop gefahren, nicht sicher was uns erwarten würde… Mit albernen Schuhen und einem typisch vietnamesischen Hut ausgestattet, ging es auf zum Entenstall. Nacheinander durften wir, mit Futter bewaffnet, ein „Duck Leader“ sein und gefolgt von der Entenhorde den Stall durchqueren und diese füttern. Es ist schon urkomisch mit einem Haufen Fremder durch einen Stall zu laufen und Enten zu füttern aber es war definitiv eine der lustigsten Erfahrungen überhaupt.

Den restlichen Tag sind wir dann mit dem Roller durch die Gegend gedüst um einen Eindruck der unglaublichen Landschaft zu bekommen.

Phong Nha hat definitiv noch mehr zu bieten, da wir die kommenden Tage aber ebenfalls von Höhlen und Bootstouren umgeben sein würden, konnten wir den Ort getrost verlassen und uns auf den Weg nach Ninh Binh machen.

13.01.2024

Tag 63

Der Nachtbus war, wie fast immer, grausam. Man liegt in einer Koje, umgeben von lauten Motorengeräuschen und dem Rauschen der viel zu kalten Klimaanlage. Regelmäßig hält der Bus an und man muss im Halbschlaf erstmal überlegen, ob man nur eine Pause macht, der Bus repariert werden muss oder ob man an seinem Ziel angekommen ist - denn auf die Zeitangaben kann man sich nicht wirklich verlassen…

Am frühen Morgen so gegen halb/ um 4 angekommen, sind wir zu unserem Hotel gelaufen und da wir noch nicht in unser Zimmer konnten, durften wir die restliche Nacht netterweise in einem Dorm (Hostelzimmer) schlafen und später noch ein wirklich gutes Frühstück genießen.

Trotz der Müdigkeit haben wir uns einen Roller ausgeliehen und sind zu nahe gelegenen Tempeln gefahren. Einige lagen versteckt im Dschungel und boten neben verzweigten Höhlensystemen vor allem eine unglaubliche Aussicht. Phong Nha war landschaftlich schon wirklich schön aber Ninh Binh hat eindeutig noch einen drauf gesetzt. Die Umgebung sah aus wie gemalt. Der smaragdgrüne Fluss schlängelt sich durch die mit Dschungel bedeckten Kalksteinfelsen, die in der Ferne mit dem lichten Nebel verschwimmen. Leider bringt das regnerische Wetter auch rutschige, matschige Straßen mit sich, die ich einmal aus nächster Nähe betrachten durfte…

Den restlichen Abend war ich dann damit beschäftigt meine nassen Sachen auszuwaschen und wieder trocken zu bekommen, da meine Auswahl an langer Kleidung wirklich begrenzt war…

14.02.2024

Tag 64

Nahe der Stadt liegt Trang An. Der Landschaftskomplex bietet eine Felsenlandschaft aus Kalkstein, teilweise geflutete Höhlen und einen faszinierenden Einblick in Jahrhunderte alte Kultur.

Um einen Eindruck von der natürlichen Schönheit zu bekommen, bieten sich Bootstouren an. Wir sind über zwei Stunden durch die atemberaubende Landschaft gefahren, vorbei an antiken Tempeln, die mit ihrer einfachen Bauweise perfekt in die spektakuläre Naturkulisse passen. Das Aushängeschild der Tour ist die Fahrt durch die 1km lange (und wirklich niedrige) Hang May Höhle, die mit smaragdgrünem Wasser und unzähligen Stalaktiten eine einzigartige Atmosphäre schafft. Mein persönliches Highlight war jedoch ein kleiner Tempel mitten auf dem Wasser, der trotz den meterhohen Felsen oder vielleicht genau wegen diesen, unglaublich ruhig und eindrucksvoll gewirkt hat.

Ein Stück Kultur wurde uns auch von der vietnamesischen Familie auf unserem Boot mitgegeben. Wir durften an den Snacks teilhaben, die mitgebracht wurden und konnten so Früchte probieren, die wir noch nie gesehen haben und für die es in deutsch nicht mal einen Namen gibt - solche kleinen aber bedeutenden Momente machen für mich das Reisen aus…

Im Anschluss ging es mit dem Roller zur Mua Cave. Der eigentliche Besuchermagnet ist aber der hier gelegene Hang Mua Aussichtspunkt. Um diesen zu erreichen muss man sich an etwa 500 steile, unregelmäßige Stufen wagen, wird jedoch mit einem atemberaubenden Panoramablick auf die umliegende Landschaft, die von majestätischen Kalksteinfelsen und grünen Reisfeldern geprägt ist, belohnt.

Den restlichen Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind ziellos durch die atemberaubende Landschaft gefahren, um die Umgebung nochmals auf uns wirken zu lassen, bevor es morgen schon weiter nach CatBa geht.

15.01.2024

Ninh Binh ist wirklich der landschaftlich beeindruckendste Ort an dem ich bis jetzt war. Man kann gar nicht genug von der einzigartigen Natur bekommen, die einen atemlos lässt, egal in welche Richtung man schaut. Am schönsten ist es ziellos mit Rollern oder auf Fahrrädern durch die Stadt zu fahren und unerwartet an beeindruckenden Tempeln vorbeizukommen, die eine lange Gesichte erzählen, endlose Reisfelder hinter sich zu lassen und immer weiter in den Nebelschwaden zu verschwinden.