Hoi An
5 Tage an der Zentralküste Asiens
Laetitia
2/17/20246 min read
Tag 56
Mit nur kurzer Verspätung sind wir in Hoi An angekommen und zu unserem Hotel gegangen.
Dieses lag entfernt von der wuseligen Innenstadt, direkt neben beeindruckenden Reisfeldern und Obstplantagen.
Ich gebe zu, dass wir seit HoChiMinh nur in Hotels oder zumindest Doppelzimmern in Hostels übernachtet haben. Die Erfahrungen des Partyhostels in Kambodscha wiegen noch zu schwer…
Man lernt es auch sehr zu schätzen seine Sachen liegen lassen zu können, Wertsachen nicht immer wegschließen zu müssen und vor allem rund um die Uhr sein eigenes Badezimmer nutzen zu können.
Außerdem ist ein Doppelzimmer für uns meistens günstiger als 2 Betten in einem Schlafsaal - also gönnen wir uns ab und zu mal den Luxus.
Obwohl wir 8 Stunden vor dem Check- In da waren, durften wir schon unser wunderschönes Zimmer mit Poolblick beziehen.
Nach einer kurzen Pause begann dann die erste Erkundungstour durch Hoi An.
Was zuerst auffällt sind die vielen Schneider für die die Stadt bekannt ist. Super günstig bekommt man hier maßgeschneiderte Kleider, Anzüge, Schuhe und was das Herz sonst noch begehrt.
Unser erster Halt war ein, für Vietnam typischer, Egg Coffee und wir sind dabei echt auf den Geschmack der vietnamesischen Kaffeekultur gekommen…
Ein kleines Highlight bot die Ausstellung eines französischen Fotografen, der unter dem Namen „Hidden Smile“ vor allem Portraitfotografien vietnamesischer Frauen veröffentlicht und damit nicht nur einen Einblick in eines der glücklichsten Länder der Welt bietet, sondern auch in die vielfältige Kultur der verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen Vietnams, die ihre Traditionen und Werte bis heute bewahrt haben.
Am Abend überzeugt die beeindruckende Altstadt dann mit unzähligen Laternen und Booten, die Fahrten über den sich durch die Stadt schlängelnden Fluss anbieten.
07.01.2024
Tag 57
An unserem zweiten Tag haben wir eine Walking Tour gemacht.
Neben den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und vielen Erklärungen zu der besonderen Altstadt, die sogar zum UNESCO Kulturerbe gehört, gab es auch viele Essensempfehlungen.
Wir haben auch die vollen 5 Tage gebraucht um alles auszuprobieren - aber es hat sich gelohnt.
Neben Mango Cake, einem Gebäck mit Erdnuss- Zucker Füllung, dass überhaupt nichts mit einer Mango zu tun hat, gab es zu Beginn Cao Lao - eine regionale Reisnudelsuppe mit verschiedenen Kräutern, hauchdünnem Schweinefleisch und Reispapier Croûtons.
Natürlich haben wir auch das Frühstück unseres Tourguides ausprobiert: Sticky Reis mit gebratenen Zwiebeln, Zucker und Erdnüssen - erstaunlich gut.
Ebenfalls typisch für Vietnam ist das Gericht „White Rose“. Die mit Shrimp gefüllten Reistaschen verdanken dem Namen ihrer Form, die an eine Blüte erinnert.
Unsere Kulturtour haben wir dann mit einem Besuch einer traditionellen Show beendet, die neben verschiedenen Instrumenten und Gesängen auch Tänze in wirklich interessanten Kostümen bot.
Den Abend haben wir dann genutzt um den Rest der wunderschönen Stadt zu erkunden, die nicht nur für ihre gut erhaltene Altstadt mit zahlreichen Kanälen bekannt ist, sondern auch für einen architektonischen Stil- und Epochenmix, der die Geschichte der Stadt widerspiegelt. Neben farbenfrohen Gebäuden aus der französischen Kolonialzeit, schmalen vietnamesischen Häusern mit kunstvollen Fassaden und chinesischen Tempeln, gehört auch eine 400 Jahre alte, japanische Brücke zu den Wahrzeichen der Stadt. 08.01.2024
Tag 58
Heute haben wir uns spontan entschieden mit völlig Fremden einen Bergpass mit Motorrollern zu überqueren.
Es ging schon super chaotisch los: Wir waren zu spät dran, einer hat keinen Roller gefunden und der Ort, an dem wir uns treffen wollten, durfte weitläufig nicht befahren werden.
Aber die Truppe war Chaos pur, also hat der Start uns direkt aufs Gröbste vorbereitet:)
Gemeinsam sind wir, immer am Strand entlang, durch den dichten Verkehr Da Nangs gefahren, um kurze Zeit später den Hai Van Pass zu erreichen. Dieser bildet eine natürliche Grenze und Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam. Im Sonnenschein losgefahren, bot der höchste Punkt ein unglaubliches Wolkenmeer. Im Anschluss sind wir immer weiter entlang der steilen Bergwände durch den dichtem Dschungel gefahren, der ab und zu einen Blick auf den kristallklaren Ozean zuließ.
Vorbei an unglaublicher Natur sind wir das letzte Stück mitten am Strand langgefahren. Mitten durch den Sand direkt am Meer entlang zu fahren vermittelt das Gefühl unendlicher Freiheit. ( Dass wir das letzte Stück stecken geblieben sind und schieben mussten, lasse ich mal außen vor..:) )
Auf dem Rückweg haben wir dann angehalten um einen Saltcoffee zu trinken. Der Geschmack von einer salzigen Note in dem starken vietnamesischen Kaffee ist unvergleichlich. Nachdem wir mit allen Angestellten Selfies gemacht hatten , wurden wir gebeten mit dem Kaffee auf den Mini-Plastikkinderstühlen zu posen, so wie nochmals ein Foto mit dem Namen des Ladens im Hintergrund aufzunehmen. Mal sehen auf welchem Werbeplakat wir landen werden…
In der Abenddämmerung angekommen, haben wir den besonderen und erlebnisreichen Tag gemeinsam ausklingen lassen.
09.01.2024
Tag 59
Heute haben wir uns erneut einen Roller ausgeliehen und sind zu den Marble Mountains gefahren. Die fünf Berge, die inmitten der Stadt liegen, beherbergen mehrere hinduistische und buddhistische Grotten, Tempel und Pagoden. Des Weiteren bietet der Gipfel des Thuy Son einen unglaublich Panoramablick auf die Umgebung. Die in die Felswände gehauenen Statuen und Reliefdarstellungen religiöser Szenen zeugen von dem Steinmetzhandwerk, für das die Region bekannt ist. Vor allem aber der clever genutzte Einfall des Sonnenlichts, der die Tempel beleuchtet und einen „Heiligenschein“ verleiht, macht den Ort einmalig. 10.01.2024
Tag 60
Hoi An ist sehr wuselig und der Verkehr erscheint mehr als chaotisch. Es gibt aber zwei Zeiten am Tag, in der Motorroller und andere Fahrzeuge in der Altstadt verboten sind. Diese haben wir genutzt um die gesamte Stadt nochmals mit einem Fahrrad zu erkunden. Ohne den Lärm und aufgrund der frühen Uhrzeit noch ausbleibenden Touristen, wirkt die Stadt mit ihren romantischen Häusern nochmal ganz anders.
Als allmählich das Leben in die Stadt zurückgekehrt ist, sind wir raus aus dem Trubel, immer entlang des Flusses zu dem Kokosnusswald gefahren. Durch diesen sind wir im Anschluss mit einem traditionellen, runden Korbboot geschippert und ich denke wir haben mit den typisch vietnamesischen Hüten schon ein wirklich amüsantes Bild abgegeben… Gestört wurde die Ruhe und der Blick auf die üppige Vegetation nur von riesigen asiatischen Reisegruppen, die mit Selfiesticks bewaffnet auf alle möglichen Fotospots zusteuerten, nur um im Anschluss laut klatschend Karaoke zu singen. Nur gut, dass jede Gruppe seine eigene Musikbox mit eigener, lauter, sehr lauter Musik dabei hatte…
Im Anschluss sind wir zu dem nahe gelegenen Strand geradelt. Dort konnten wir dann stundenlang , fast alleine, den tosenden Wellen des Ozeans zuschauen.
Bei untergehender Sonne konnten wir dann den letzten Abend in HoiAn genießen, unsere Lieblingsgerichte essen und nochmal ein Eis in unserer Lieblingseisdiele verköstigen (ich denke das beantwortet die Frage ob wir durch die Schonkost schon abgenommen haben;) )…
11.01.2024
Die Stadt ist zwar sehr wuselig und touristisch, aber auch unglaublich schön. Die freundlichen Menschen, die einmaligen gelben Häuser und die Laternen, die die Schönheit und den Charme bei Nacht betonen, machen die Stadt wirklich einzigartig.
Es tut auch gut länger an einem Ort zu bleiben, nicht alle 2-3 Tage seine Sachen zu packen und stundenlang im Bus zu sitzen. Man lernt Orte nochmal anders kennen und entdeckt viele wunderschöne Seiten, die man in kurzer Zeit gar nicht entdecken könnte. Wie waren jetzt 5 Tage hier, hätten unseren Aufenthalt aber nochmals verlängern können. Wir haben uns nicht nur in die Stadt und das Essen verliebt, sondern auch in die Schönheit der nahe gelegenen Strände und die Weiten der Reisfelder.
Morgen geht es aber für uns schon weiter Richtung Norden, nach Phong Nha.















